Was passiert in den Wechseljahren?
Das Wort “Klimakterium” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “Sprossen einer Leiter”. Es beschreibt damit einen natürlichen Veränderungsprozess, der zum Leben dazugehört – eine Phase des Wandels, in der neue Möglichkeiten entstehen können. Statt nur den Verlust der Fruchtbarkeit zu betrachten, lohnt es sich, diesen Abschnitt als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung zu sehen.
In unserer Gesellschaft erfährt dieser Lebensabschnitt oft wenig Wertschätzung, da das Altern meist negativ behaftet ist. In manchen asiatischen Kulturen hingegen wird diese Phase als positiv angesehen. Dort lässt sich der Begriff, mit dem das Aufhören der regelmäßigen Zyklen bezeichnet wird, als “Erneuerung” übersetzen. Während bei uns das Altern von Frauen* in erster Linie mit negativen Symptomen und dem Verlust der Fruchtbarkeit verknüpft wird, bietet gerade das Ende der Fruchtbarkeit neue Chancen: Frauen* können ihre Sexualität ohne die Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft ausleben und vielleicht sogar neu entdecken.
Hinter den Symptomen, die während des Wechsels auftreten, steckt selten nur das Ende des Zyklus. Meist ist es ein Zusammenspiel aus hormonellen Veränderungen, allgemeinen Alterserscheinungen und insbesondere sich verändernden Lebensumständen.

Rund ein Drittel der Frauen erlebt die Wechseljahre ohne Beschwerden. Bei einem weiteren Drittel sind die Symptome so leicht, dass sie keine Behandlung für nötig halten. Ein Drittel jedoch empfindet diese Zeit als eine Phase, in der die Lebensqualität deutlich leidet – in solchen Fällen kann eine gezielte Beratung und Unterstützung sinnvoll sein.